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SCHULE AUS – WAS NUN? VIELLEICHT EINEN INTERNATIONALEN FREIWILLIGENDIENST LEISTEN …

Interview mit Nils Dornseifer, der über die Friedensdienst-Organisation Eirene ein Jahr lang in den USA einen internationalen Freiwilligendienst leistete. Er sagt, er sei selbstständiger geworden und habe sehr viele neue Erfahrungen gemacht, die ihn sehr bereichern. Eine Idee für alle jungen Leute, die demnächst mit der Schule fertig sind und noch überlegen, was sie danach machen sollen.

Wie kamst du dazu, einen internationalen Freiwilligendienst zu leisten?

Ich bin nach dem Abitur per Interrail durch Frankreich, Italien und Spanien gereist und habe Verwandte in England besucht. Die Zeit im Ausland fand ich sehr cool. Außerdem hatte ich mir zuvor überlegt, ein freiwilliges soziales Jahr leisten zu wollen. Das Angebot von Eirene verknüpfte beides auf beste Weise!

Warum gerade diese Organisation?

Ich fand den gewaltfreien Ansatz dieses Internationalen Christlichen Friedensdienstes und das breite Länderangebot von zehn Ländern auf vier Kontinenten inspirierend. Außerdem wohne ich in Neuwied, wo Eirene die Geschäftsstelle hat. Da lag es nahe, sich das genauer anzuschauen.

Wo warst du letzten Endes und was hast du dort gemacht?

Ich war ein Jahr in den USA, in Little Rock in Arkansas, wo ich bei einem Sommercamp mitgeholfen habe. Dort gibt es auch einen Waldkindergarten und ein Conference-Center für Seminare oder andere Veranstaltungen von sozialen Gruppen. Außerdem betreibt das Camp ein Lagerhaus für die Katastrophenhilfe und eine Warenverteilanlage, bei der Retouren und sonstige Güter von Amazon, Walmart und anderen großen Ketten mit einem sehr hohen Rabatt von durchschnittlich 80 Prozent an Bedürftige verkauft werden.

Kannst Du einmal einen typischen Tagesablauf beschreiben?

Jeder Tag war anders. Dienstags habe ich zum Beispiel im Lagerhaus Pakete inspiziert und verpackt oder im Sharing-the-Goods-Teil die Kunden betreut. An anderen Tagen durfte ich ein bisschen Hausmeister spielen: aufräumen, den Rasen mähen, den Pool reinigen oder Gerätschaften reparieren. Außerdem habe ich viel mit Kindern gearbeitet. Es war super abwechslungsreich.

Nils mit Reinigungsroboter am Pool
Nils mit einem Reinigungsroboter am Pool

Welche Erfahrungen haben dich bereichert?

Ich habe sehr viel gelernt. Zum Beispiel hatte ich zu Hause früher kaum mit Werkzeug hantiert, musste im Camp aber das eine oder andere wieder instand setzen. Einmal bin ich mit dem Golf-Cart gefahren, hatte aber vergessen, den Stecker zu ziehen. Der riss also ab, und ich habe mir dann Werkzeug gesucht und das repariert. Diese Selbstwirksamkeit fand ich extrem cool.

Was hast du in deiner Freizeit gemacht?

Ich spiele gern Fußball, hab mir also einen Verein gesucht und bin beim Arkansas Wolves FC gelandet. Die Wölfe spielten in der vierten US-Liga, also semiprofessionell. In Deutschland hatte ich nur in der Kreisklasse gespielt, da war die vierte Liga in Amerika eine ganz andere Nummer: Es gab pro Spiel vier Schiedsrichter, die Kinder kamen nach dem Spiel zu mir und wollten Selfies oder Autogramme …

Gab es kulturelle Hindernisse zu überwinden?

Ich war in den Südstaaten, wo die Uhren anders ticken. Selbst in den Supermärkten trifft man immer wieder auf Leute, die mit Waffen herumlaufen. Das war schon gewöhnungsbedürftig. Aber die Menschen waren alle sehr freundlich und offen, den Austausch fand ich sehr bereichernd.

Gibt es bestimmte Projekte oder Aufgaben, bei denen du das Gefühl hattest, wirklich etwas zu bewirken?

Auf jeden Fall! Ich hatte schon an einigen Stellen den Eindruck, die Welt etwas besser machen zu können. Zum Beispiel fand ich die Arbeit im Lagerhaus sehr sinnstiftend.

Wie muss sich die vorstellen?

Es kommen Spenden herein, die als Hilfspakete zum Beispiel für Flüchtlinge oder für Flutkatastrophen gedacht sind. Wir haben die Ware inspiziert, verarbeitet und bei Katastrophen wieder herausgeholt und in das entsprechende Gebiet geliefert. Man sieht, dass man damit direkt helfen kann, und die Unterstützung wird auch wertgeschätzt. Diese Arbeit ist nachhaltig und macht Menschen glücklich – die Betroffenen, aber auch einen selber. Besser geht es eigentlich nicht.

Wie war die Rückkehr für dich?

Schon sehr schwierig. Das ganze Camp ist mir sehr ans Herz gewachsen, ich habe dort wirklich viele tolle Leute kennengelernt. Außerdem habe ich mir ja ein Leben mit bestimmten Routinen aufgebaut: Ich hatte einen sinnvollen Alltag und eine spannende Freizeit, ich habe sogar Kinder im Fußball trainiert, wie ich es zu Hause in Neuwied auch schon getan hatte. Dauerhaft wollte ich dort nicht leben, aber für ein Jahr war es eine perfekte runde Sache.

Wie hast du dich selbst verändert, was hat sich in dir verändert?

Ich denke, ich habe ein Stück weit zu mir selbst gefunden, bin reifer geworden und habe ein eigenes Wesen entwickelt. Zu Hause haben ja die Mitmenschen mit der Zeit ein Bild von einem, dem man dann auch irgendwie entsprechen will. In Little Rock konnte ich dagegen so sein, wie ich wollte. Ich bin heute viel selbstsicherer und selbstständiger. Und ich habe gemerkt: Man muss etwas tun, wenn man etwas erreichen will. Bei mir in der Familie, in Deutschland, war ja irgendwie alles bekannt und geregelt. Aber in den USA musste ich mich erst einmal einfinden und mein Leben selbst organisieren. Dass das gelungen ist, macht mich schon stolz.

Beim Singen von Camp-Liedern

Welche Erkenntnisse hast du noch mitgebracht?

Viel habe ich durch den Perspektivwechsel gelernt: In den USA können sich viele Menschen keine Krankenversicherung leisten und verzichten oft auf Arztbesuche. Auch das Fehlen von Arbeitsrechten auf deutschem Niveau hat mich schockiert. Im Vergleich zu den USA ist das soziale Sicherungsnetz in Deutschland stabiler. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, wie privilegiert wir sind, und mich gelehrt, die deutschen Sozialsysteme mehr zu schätzen und mich für ihren Erhalt und Ausbau einzusetzen. Auch persönlich habe ich viel gewonnen: Meine Grenzen haben sich verschoben, und ich traue mir jetzt mehr zu. Ich bin selbstbewusster geworden und habe neue Stärken in mir entdeckt.

Was würdest du jungen Menschen raten, die einen internationalen Freiwilligendienst anstreben?

Sie sollen sich im Internet auf der Website von Eirene die Auslandsfreiwilligendienste anschauen und Projekte suchen, die zu ihnen passen. Da gibt es ja ganz unterschiedliche Dinge, etwa die Arbeit mit Kindern, mit Obdachlosen oder auch Lobbyarbeit für die unterschiedlichsten Initiativen. Dann schaut man einfach, worauf man Lust hat und bewirbt sich.

Wie lief oder läuft der Bewerbungsprozess bei Eirene konkret ab?

Man muss sich bis Ende Mai 2025 bewerben, wenn man im selben Jahr noch einen Dienst antreten möchte. Ich habe mich zum Beispiel im September vor zwei Jahren beworben und im Oktober die Zusage für den Sommer danach erhalten. Zur Überbrückung habe ich dann gejobbt, um ein eigenes Budget anzusparen. In der Zwischenzeit gab es drei oder vier Online-Info-Seminare von Eirene; außerdem musste ich einen Unterstützerkreis gewinnen, um die Finanzierung von 4500 Euro in Form von Spenden auf die Beine zu stellen.

Was ist, wenn man niemanden findet, um das Spendenziel zu erreichen?

Das ist kein Problem. Einige Freiwillige erhalten weniger Spenden, andere mehr. Insgesamt gleicht sich das bei Eirene aus, so dass niemand aus finanziellen Gründen vom Dienst ausgeschlossen werden muss.

Wie wurdest du danach weiter auf deinen Einsatz vorbereitet?

Für die USA brauchte ich ein Visum. Um dieses musste ich mich in der Botschaft in Frankfurt bewerben und von den Kosten 100 Euro selbst tragen; den Rest hat Eirene übernommen. Im Mai gab es ein Vorbereitungswochenende und im Juli einen zweiwöchigen Kurs für alle Freiwilligen, die in dem Zeitraum Juli/August im globalen Norden einen Freiwilligendienst begonnen haben, das heißt in Europa, Kanada und den USA. Dort wurden zum Beispiel kulturelle und persönliche Themen besprochen.

Welche Kosten kommen auf jemanden zu, der so etwas anstrebt?

Bei Eirene wird eigentlich für alles gesorgt. Ich musste nur den Teilbetrag für das Visum selbst tragen, aber Versicherung, die Flüge, die Wohnung werden übernommen. Dazu gibt es eine Verpflegungspauschale und noch ein Taschengeld.

Eirene ist ja eine christliche Organisation. Musst du Christ sein, um solch ein freiwilliges Jahr absolvieren zu dürfen?

Nein, absolut nicht. Eirene ist offen für alle Religionen und Weltanschauungen.

Wie würdest du das Jahr für dich in drei Worte fassen?

Viele – neue – Erfahrungen! Natürlich kann nicht immer alles perfekt laufen, aber selbst, wenn irgendetwas nicht so gut ist, sind die Erfahrungen, die man macht, doch immer wertvoll!

Vielen Dank, lieber Nils, für deinen spannenden Bericht!

Mehr Informationen über den Auslandsfreiwilligendienst von Eirene findet Ihr hier: https://eirene.org/freiwilliger-werden

HIER MIT HERZ – „EINFACH“ GUTES TUN!

Dezember 2024. Seit kurzem sind wir auf dem Spendenportal hiermitherz.de der Sparkasse Köln-Bonn vertreten. Auf der Plattform können Vereine und Initiativen ihre Herzensprojekte vorstellen und auf Spenden hoffen. Dies tun auch wir, indem wir dort Spenden für unsere Wegbegleiterpatenschaften in den Städten Köln und Bonn sammeln. Wir freuen uns über die Aktion der Sparkasse Köln-Bonn und auch über jede und jeden, die oder der dort vorbeischaut.

Mit der Plattform wollen wir unsere Reichweite vergrößern; selbstverständlich könnt Ihr und können Sie uns Spenden weiterhin auch direkt zukommen lassen.

Wenn unsere ehrenamtlichen Wegbegleiterpatenschaften insbesondere in den Städten Köln und Bonn Euer „Herzensprojekt“ sind, dann unterstützt uns gern über hiermitherz.de!

Und so geht´s:

Wer Kinder beziehungsweise die Patenschaften in Köln unterstützen möchte, sucht sich das Projekt der ehrenamtlichen Wegbegleiter-Patenschaften in Köln aus (hier verlinkt).

Dann geht’s ans Verteilen:

  1. Verteilen der Spende(n):
    • Betrag eingeben, mit dem Ihr unser Projekt unterstützen möchtet, und die Kontaktdaten eintragen. Ihr werdet dann auf die Seite des Zahlungsanbieters weitergeleitet und durch den Bezahlvorgang geführt.
  2. Engagement verteilen:
    • Teilt die gute Tat mit Freunden in den sozialen Medien und macht so auf unser Projekt und die Plattform aufmerksam.

Wer Kinder und unsere ehrenamtlichen Wegbegleiter-Patenschaften in Bonn unterstützen möchte, klickt hier. Der Rest verläuft dann wie oben.

Vielen herzlichen Dank! Jeder Euro hilft uns, weitere Patenschaften zu vermitteln und noch mehr Kinder nicht allein zu lassen!

RUNDER TISCH: WAS BRAUCHEN CARELEAVER?

Mitte Oktober veranstaltete der Kölner Kreidekreis seinen zweiten „Runden Tisch: Careleaver“. Thematisch ging es um die Situation von Careleavern im Rheinland – gute Ansätze und Versorgungslücken – sowie den aktuellen Stand unseres von der Aktion Mensch geförderten Patenschafts-Projektes.

„Ich spare an meinem Schlaf“, sagt Charlotte Ernst, pädagogische Mitarbeiterin im Kinder- und Jugenddorf Bethanien in Bergisch Gladbach. Dieses Statement äußerte die Erzieherin im Rahmen des Runden Tisches des Kölner Kreidekreises, der im Oktober im Eltzhof in Porz-Wahn stattfand. Damit verdeutlichte sie anschaulich die Herausforderungen und Folgen des herrschenden Fachkräftemangels in der Kinder- und Jugendhilfe.

Die Beteiligten des Runden Tisches, der sich mit den Bedarfen von Careleavern befasste, kamen aus Wohngruppen, von Trägergesellschaften, aus dem Paritätischen, der Politik und von Kommunen oder waren selbst Careleaver. In der Runde befand eine Mehrheit, dass das professionelle Personal oft an der Grenze zur persönlichen Ausbeutung arbeite, was nicht gesund sei.

  • Charlotte Ernst, Kinder- und Jugenddorf Bethanien
  • Raimund Hamacher
  • Anja Lehmann, Jugendamt Niederkassel
  • Heike Jüngling, Sozialdezernentin in Königswinter

„Man muss sich wirklich gut organisieren“, betonte Ernst. Dabei habe die Arbeit mit den Kindern, in ihrem Falle Mädchen in einer Verselbstständigungsgruppe, immer Vorrang vor organisatorischen Dingen. „Zum Teil verzichten wir sogar auf eigentlich wichtige Schulungen“, beklagte sie. Das bestätigte Raimund Hamacher, Teamleiter einer interkulturellen Wohngruppe in Köln-Ostheim. Er befand zudem, eine Teamleitung gerate selbst in der Freizeit häufig noch unter Druck, um zum Beispiel Schichten nachzubesetzen, wenn sich Teammitglieder krankgemeldet hätten.

Anja Lehmann vom Jugendamt Niederkassel sieht auch den kommunalen Bereich, insbesondere den Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD), vom Personalmangel betroffen. Sie greife gerne auf das Angebot des Kölner Kreidekreises sowie allgemein von Ehrenamtlichen zurück, da hier den Kindern und Jugendlichen Unterstützung weit über die Möglichkeiten der öffentlichen Jugendhilfe hinaus geboten würde, sagte Lehmann: „Die Wegbegleiter-Patinnen und -Paten des Kölner Kreidekreises stellen eine wichtige Konstante im Leben der Kinder dar, die im professionellen Bereich über viele Jahre so gar nicht darstellbar wäre!“ Diese Angebote, auch wenn entlastend, sähen sie und ihre Kolleginnen gleichwohl nur ergänzend, weil es ja immerhin einen gesetzlichen Auftrag gebe, das Kindeswohl in den Mittelpunkt zu stellen.

Doch diesen zu erfüllen, tun sich viele Jugendämter immer schwerer, pflichtete Heike Jüngling bei. Die Sozialdezernentin der Stadt Königswinter unterstrich: „Die kommunalen Haushalte platzen; im Sozialbereich explodieren gerade insbesondere die Kosten für Unterbringungen.“ Es grenze oft schon an ein Wunder, wenn für junge Leute, die ihre Wohngruppe verlassen müssen, überhaupt eine Unterkunft gefunden werden könne. Dabei dürften die Kommunen aus ihrer Sicht in der Kinder-und Jugendhilfe nicht nur aus gesamtgesellschaftlicher Verantwortung, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen nicht am verkehrten Ende sparen: „Frühzeitige Prävention und eine gelingende Integration von Careleavern in die Gesellschaft sparen später viel Geld!“ Dann nämlich, wenn den jungen Menschen der Weg ins Arbeitsleben glückt und sie nicht auf kommunale oder staatliche Transferleistungen angewiesen sind.

Teilnehmer der Runden Tisches 2024 des Kölner Kreidekreises: Samina Imam, Der Paritätische NRW; Ute Wiedemeyer, Geschäftsführerin des Kölner Kreidekreises; Jan Seefeldt, Evangelische Jugendhilfe Godesheim; Katja Broicher-Küster, CJG Hermann-Josef-Haus in Bonn; Lukas Dreesbach, Careleaver e. V.; Heike Jüngling, Sozialdezernentin der Stadt Königswinter; Regina Polkow und Charlotte Ernst, Kinder- und Jugenddorf Bethanien; Anja Lehmann, Jugendamt Niederkassel; Thomas Preuß, Vorstand des Kölner Kreidekreises (von links)

Wie der Weg in die Selbstständigkeit für Careleaver gelingen kann – und wie sehr es dabei auf persönliche, verlässliche Verbindungen ankomme, deutete Charlotte Ernst vom Kinderdorf Bethanien an. Sie räumte ein, dass die Beziehung der Betreuerinnen und Betreuer in den Wohngruppen insbesondere zu etwas älteren Jugendlichen oft leide, weil diese ihre Betreuer nur noch als Kontrollinstanz sähen: „Für persönliche Gespräche bleibt im Alltag oft viel zu wenig Zeit. Dabei wäre eine gute Beziehung zu den Kindern und Jugendlichen sehr wichtig, damit sie sich auch nach Verlassen der Wohngruppen positiv an die Einrichtung erinnern und bei Fragen auf ihre ehemaligen Betreuerinnen und Betreuer zurückkommen.“ Wenn sie das Gefühl hätten, rausgeworfen worden zu sein, fänden die Jugendlichen ihren Weg in die Selbstständigkeit bei etwaigen Herausforderungen nicht so leicht, wie es der Fall wäre, wenn sie auf eine intakte Beziehung zu einer Betreuerin, einem Paten oder einer Patin des Kölner Kreidekreises zurückgreifen könnten.

VIEL SPASS BEIM MITMACH-ZIRKUS

Am 28. September waren vier unserer Patenschafts-Tandems bei einem Mitmach-Zirkus in Köln aktiv. Dabei wurden alle anfangs etwas überrascht: 45 Minuten Aufwärmtraining mit Liegestützen, Gymnastik und viel Bewegung gingen dem eigentlichen Programm voraus!

Die Patenkinder und ihre Wegbegleiter-Patinnen und -Paten wurden von Adam Harwig und Lenn Bauer, den beiden Workshop-Artisten, wirklich gefordert. Aber es hat sich gelohnt. Es folgten vielerlei Kunststücke: Balancieren auf einem großen Ball inklusive Wackelteller, Jonglage mit Bällen und Diabolo und sogar Sternen-Kunststücke an der Trapezstange hoch in der Luft!

Jede und jeder durfte am Ende seine Lieblingskunststücke vor dem kleinen Publikum der „Kreidekreisler“ aufführen – und wurde völlig zu Recht von viel Applaus begleitet.

Gefördert wurde unser Projekt von der Sozialstiftung NRW anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Stiftung, wofür wir uns auch an dieser Stelle herzlich bedanken. Die Patentandems hatten einen Tag mit jeder Menge Spaß – der durch eine Snacktasche mit Obst, Weckmann und Süßigkeiten noch abgerundet wurde.

BENEFIZKONZERT VON SING SWING ERBRINGT 3.800 EURO

Der Frauenchor Sing Swing im Männer-Gesang-Verein (MGV) 1849 Rheidt hat Ende August ein großes Benefizkonzert zu unseren Gunsten ausgerichtet. Den Besuchern bot sich ein toller musikalischer Nachmittag, an dem neben Sing Swing die Bands „Never too late“ und „What else?!“ spielten. Der Eintritt war frei, großzügige Spenden waren willkommen. Auch die Erlöse des Kuchenverkaufs gingen an uns. 

Etwa 180 begeisterte Zuhörer zählten Abteilungsleiterin Dagmar Bürger und Chormitglied Delphine Kurz-Catoire. Die beiden waren es auch, die dann Anfang September im Rahmen ihrer wöchentlichen Chorprobe die Spendensumme verkündeten. Dazu hatten sie Kreidekreis-Vorstand Thomas Preuß sowie unsere Geschäftsführerin Ute Wiedemeyer ins Roncalli-Haus nach Niederkassel eingeladen.   

Schokoladenkuchen in Herzform

Auf dem Tisch stand ein Schokoladenkuchen in Herzform, den Delphine nach und nach mit Kerzen bestückte, bis der volle Sammelbetrag zu lesen war: Unfassbare 3786,25 Euro hat der Frauenchor mit seinem Event für uns eingeworben, was uns bei der Finanzierung unserer Patenschaftsvermittlung sehr hilft. Thomas bedankte sich denn auch mit Freudentränen in den Augen in einer kurzen Rede beim gesamten Chor. Den Kuchen verteilte er noch am selben Abend an so viele haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Vorstände, wie er finden konnte. 

Beendet wurde die feierliche Übergabe mit einem Ständchen des Chores, „Je veux“, das die Damen im Wechsel auf Deutsch und Französisch sangen. Wir haben das Video dazu online auf Youtube veröffentlicht (Je veux, hier verlinkt). Für Ute und Thomas war es ein wahres, so dass sie beseelt den Saal verließen – in dem Wissen, dass wir nicht allein sind im Bemühen, möglichst viele Kinder im Rheinland zu unterstützen und zu begleiten. 

SPIEL UND SPASS AUF DEM SOMMERFEST

Unter dem Motto „Ich bin ich, und so bin ich genau richtig“ haben wir am 1. September unser Sommerfest gefeiert, das als Projekttag von der Aktion Mensch gefördert wurde. Über 80 Kinder, Jugendliche und Careleaver, Patinnen und Paten sowie Hauptamtliche aus den Wohngruppen waren nach Bergisch Gladbach gekommen, um gemeinsam einen schönen Tag zu verleben.  

Der Renner war diesmal die Cocktail‐Bar, die wir erstmals angeboten hatten. Projektleiterin Elena Stuffer hatte drei Cocktails zur Auswahl gestellt, die natürlich alle ganz alkoholfrei waren. Zum Teil mussten spontan bis zu drei weitere Barkeeperinnen einspringen, um den Ansturm zu bewältigen. 

Begeistert waren alle wieder von der traditionellen Spiele‐Olympiade. Dabei durften die Kids mit Wasserpistolen auf Becher schießen, Fußball und Hockey spielen, mussten Luftballons in der Gruppe möglichst lange in der Luft halten und beim Zwergenlauf zeigen, wer am längsten in der Hocke rennen kann.

Als musikalischen Mitmach-Höhepunkt hatte Geschäftsführerin Ute Wiedemeyer eine Body-Percussion-Übung organisiert, bei der unter professioneller Anleitung von Kay Siepmann mit Händen und Füßen musiziert wurde. 

Wie immer wurde es ein besonders leckeres Fest, weil ganz viele Patinnen und Paten bunte Salate und Kuchen mitgebracht hatten. Und dank zahlreicher helfenden Hände beim Auf- und Abbau, bei der Spiele-Organisation oder am Grill ging alles reibungslos vonstatten.

AUSFLUG MIT PFERDEN

Reiten, striegeln, Hufeisen bemalen – und Ökosysteme im Glas selbst herstellen: Heimkinder verbringen mit ihren Wegbegleiter-Paten einen Tag mit Pferden

Ende Juni trafen sich etwa ein Dutzend Patenkinder und Paten unseres Vereins zu einem „Tag mit Pferden“ mit den Inhaberinnen Ursula Weishaupt und Thaїs Krings vom Therapiewerk Wermelskirchen. Dort lernten die Teilnehmer die Pferde kennen und machten sich beim Streicheln, Striegeln und Hufe-Auskratzen mit ihnen vertraut.

Beim anschließenden Spaziergang durchs Dorf, über die Felder und durch den Wald saßen manche Jugendlichen zunächst etwas unsicher im Sattel, andere waren schon „alte Hasen“, denen man ihre Reit-Erfahrung ansah. Die erwachsenen, ehrenamtlichen Wegbegleiter-Patinnen und -Paten liefen nebenher, führten die Pferde oder hielten die Hunde an der Leine.

Ausflug mit Pferden
Auf einer Pferdekoppel

Normalerweise treffen sich die Patenkinder, die außerhalb des Kinderheimes keinen zuverlässigen Familienanschluss mehr haben, mit ihren Paten etwa alle zwei Wochen im kleinen Kreis, um etwas Schönes zu unternehmen. Mehrmals im Jahr organisiert der Kölner Kreidekreis verschiedene größere Aktionen, bei denen sich mehrere Patenschafts-Tandems treffen und austauschen können.

Abgeschlossene Ökosysteme im Glas

Neben den tierischen Angeboten gab es eine Bastelaktion, bei der alle ein paar kleine Andenken an den Tag mit nach Hause nehmen durften: Es wurden Stofftaschen gebatikt, Hufeisen bemalt und Traumfänger gebastelt. Eine großartige Idee des Kreativteams um Thaїs Krings war die Herstellung von kleinen, abgeschlossenen Ökosystemen: Im nahegelegenen Wald wurden Stöckchen und Moos eingesammelt, die zusammen mit Sand, Pflanzgranulat und Kohle in Einweckgläser gefüllt wurden. Zum Schluss wurden vorsichtig kleine Sukkulenten eingesetzt und etwas Wasser eingegossen (Sukkulenten sind Pflanzen, die zum Beispiel in ihren Blättern besonders gut Wasser speichern können, wie Kakteen).

Dann wurden die Gläser verschlossen. Wenn alles gut geht, gedeihen die Sukkulenten viele Jahre in den Gläsern, ohne dass diese geöffnet werden müssen: Unter Lichteinwirkung können die Pflanzen Photosynthese betreiben und aus dem im Glas eingeschlossenen Wasser und Kohlendioxid Sauerstoff und Zuckermoleküle herstellen – also wachsen. Das Wasser verdunstet, schlägt sich am Glasrand nieder und „regnet“ wieder nach unten. Alles in allem eine tolle Aktion, die den Teilnehmern viele „Ahs“ und „Ohs“ entlockte.

KOSTENLOSER WORKSHOP ZU BEWERBUNG UND JOBSUCHE AM 23. NOVEMBER IN KÖLN

Wie schreibe ich eine Bewerbung, wie bereite ich mich auf ein Bewerbungsgespräch vor? Wie präsentiere ich mich – ob persönlich oder über Social Media –, meine Fähigkeiten und meine Motivation so, dass ich mein Gegenüber überzeugen kann?

Diese Fragen, die sich im Vorfeld einer Ausbildung oder Jobsuche erheben, stehen im Mittelpunkt unseres kostenlosen Workshops für Careleaver und junge Menschen, die bald ihre Wohngruppe verlassen müssen oder schon verlassen haben. (Und sie werden auch beantwortet, also, die Fragen!)

Der Workshop geht einen ganzen Tag und findet am Samstag, den 23. November 2024 im Bürgerzentrum Engelshof in Köln-Porz-Westhoven statt. Details findet Ihr weiter unten sowie auf unserer Termine-Seite.

Die Teilnehmer*innen werden aktiv eingebunden und können auf Wunsch ihre persönlichen Unterlagen mitbringen, zum Beispiel Stellenausschreibungen oder Lebensläufe, an denen wir dann gemeinsam arbeiten können.

Der Workshop richtet sich an junge Leute zwischen 16 und 27 Jahren. Wir können ihn kostenlos anbieten, da unser aktuelles Projekt – in dem wir ehrenamtliche Patenschaften für Careleaver vermitteln und die Alltags- und Daseinskompetenzen der jungen Menschen stärken wollen – von der Aktion Mensch gefördert wird. Die Teilnahme ist auf 15 junge Menschen (ggf. plus Betreuer*innen) begrenzt.

Wir planen aktuell weitere Workshops, zum Beispiel zum Themenfeld Haushalt/Energie. Zu Finanzen und Wohnen bieten wir derzeit am 10. Mai und am 13. September 2024 sowie am 2. Mai 2025 eigene Workshops an.

Workshop Ausbildung und Jobsuche:

WANN: Samstag, 23. November 2024, 9.00 bis 17.00 Uhr

WO: Bürgerzentrum Engelshof, Oberstraße 96, 51149 Köln (Porz-Westhoven)

ZIELGRUPPE: Careleaver im Alter von 16-27 Jahren

DAS SOLLTEST DU MITBRINGEN: Interesse, gute Laune

PAUSENSNACK: Wir bestellen in der Pause Pizza oder Pasta. Getränke stehen auch bereit.

KARNEVALSORDEN GEGEN SPENDE

Februar 2024. Zum Ende der kurzen, aber schönen Karnevalssession möchte das Kinderprinzenpaar der IGK Blau-Gelb Niederkassel seine übrig gebliebenen Orden und Pins für einen guten Zweck nutzen.

Über den Link orden.igk-niederkassel.de könnt Ihr die Orden und Pins bestellen und gegen eine Spende erwerben. Der gesamte Erlös kommt dem Kölner Kreidekreis zugute! Das Kinderprinzenpaar, Prinzessin Marie I. und Prinz Leon I., freut sich, wenn möglichst alle Orden und Pins für den guten Zweck veräußert werden können.

Zusammen mit dem 1. Vorsitzenden der IGK, André Neff, waren Marie und Leon ein paar Tage nach Karneval zu uns in die Geschäftsstelle in Niederkassel-Rheidt gekommen, um uns von der tollen Aktion zu berichten.

Kreidekreis-Gründerin Edeltraud Preuß (links) und Geschäftsführerin Ute Wiedemeyer zusammen mit dem IGK-Vorsitzenden André Neff und dem Niederkasseler Kinderprinzenpaar Marie I. und Leon I.

Wir sagen jetzt schon ganz herzlichen Dank und freuen uns über jede und jeden, die oder der einen Orden erstehen möchte.

KOSTENLOSER WORKSHOP ZU FINANZEN UND WOHNEN AM 10. MAI IN KÖLN

Am 10. Mai bieten wir zum ersten Mal einen Workshop zum großen Themenfeld Finanzen und erste eigene Wohnung an: Was kostet das Leben, wenn man sich selbst um alles kümmern muss? Wie (und wieso) sollte man sein Budget im Blick haben – also wissen, wie viel Geld man jeden Monat auf das Konto bekommt und wofür man es ausgeben kann. Was passiert, wenn ich Rechnungen nicht bezahle? Wie funktioniert ein Girokonto und wieso wird es auf einmal so teuer, wenn ich ins Minus komme?

Dann: Wie finde ich eine Wohnung? Welche Rechte und Pflichten habe ich als Mieter? Was steht im Mietvertrag, was ist eine Kaution, was der Unterschied zwischen Kalt- und Warmmiete? Wo kann ich Wohngeld beantragen? Darf ich laute Partys in meiner Wohnung feiern und was passiert, wenn ich etwas kaputtmache?

Die Antworten auf diese und noch viele weitere Fragen erarbeiten unsere Teilnehmer*innen in diesem neuen Workshop, den wir zusammen mit der Verbraucherzentrale NRW kostenlos anbieten.

Der Workshop richtet sich insbesondere an sogenannte Careleaver, das sind junge Menschen, die in einem Kinderheim wohnen oder aufgewachsen sind und ihre Wohngruppe gerade verlassen haben oder bald verlassen müssen. Ihnen wollen wir den Schritt in die Selbstständigkeit erleichtern: durch Patenschaften mit ehrenamtlichen Wegbegleitern und Wegbegleiterinnen sowie durch gemeinsame Aktionen und Workshops, die wir für die jungen Menschen anbieten.

Wir planen aktuell weitere Workshops, und zwar zu den Themen Bewerbung/Ausbildung/Jobsuche, Haushalt/Energie sowie Gesundheit/Hobbys.

Workshop Finanzen und Wohnen:

WANN: Freitag, 10. Mai 2024, 13.00 bis circa 18 Uhr

WO: Bürgerzentrum Engelshof, Oberstraße 96, 51149 Köln (Porz-Westhoven)

ZIELGRUPPE: Careleaver im Alter von 16-27 Jahren

DAS SOLLTEST DU MITBRINGEN: Interesse, gute Laune

PAUSENSNACK: Wir bestellen in der Pause Pizza oder Pasta. Getränke stehen auch bereit.

Anmeldung bitte bis 8. April 2024 per E-Mail an info@koelnerkreidekreis.de. Rückfragen beantwortet unsere Projektleiterin Elena Stuffer unter 02208/911705.