Archiv der Kategorie: Presse

Pressebereich des Kölner Kreidekreis e.V.
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Spendenlauf von Rom bis Kopenhagen für Patenschaften mit Heimkindern

Beschäftigte der Aioi Nissay Dowa Europe erlaufen 3500 Euro für Kölner Kreidekreis.

Niederkassel, 1. Dezember 2021. Auf dem Weg nach Kopenhagen: Eine Schritteaktion des Aioi-Nissay-Dowa-Europe-Konzerns hat dem Kölner Kreidekreis e. V., Niederkassel, eine Spende von 3500 Euro eingetragen. Der Verein vermittelt Kindern und Jugendlichen, die in Heimen im Großraum Köln/Bonn leben, erwachsene Wegbegleiter-Patinnen und -Paten. Bei dem Spendenlauf haben über 50 Angestellte aus den deutschen Niederlassungen der Aioi Nissay Dowa Europe in Ismaning und der Toyota Insurance Management in Köln mitgemacht.

Sabine Krieger, Vorstandsmitglied und Kassenwartin des Kreidekreises, nahm den überdimensional großen Scheck Ende November von Angela Daloiso entgegen. Daloiso ist Mitglied des Betrieblichen Gesundheitsmanagements der beiden Spender-Gesellschaften. Krieger dankte ihr für die „unglaubliche Anerkennung unserer Arbeit“ und kündigte an: „Wir werden das Geld zum Wohle zahlreicher Kinder in die weitere Professionalisierung unserer Vereinsarbeit und die Ausbildung neuer Wegbegleiter stecken. Denn unser Motto und Ziel lautet, möglichst ‚kein Kind allein‘ zu lassen.“ In deutschen Kinderheimen lebten viele Kinder und Jugendliche, die außerhalb ihrer Einrichtung keinen verlässlichen Kontakt zu Erwachsenen hätten, betonte Krieger. „Solche Kontakte, die auf Zuverlässigkeit und Langfristigkeit angelegt sind, ermöglicht der Kölner Kreidekreis mit seinen Patenschaften!“

„Der Spendenlauf für den Kreidekreis geht auf eine Idee unseres Betrieblichen-Gesundheitsmanagement-Teams zurück“, berichtet Angela Daloiso. Ihre teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen hatten während drei Wochen im Oktober ihre Schritte gezählt und addiert. „Als besonderen Anreiz haben unsere Geschäftsführer in Köln und Ismaning den individuellen Sport mit einem übergeordneten, gesellschaftlich guten Zweck verknüpft“, erklärt Daloiso weiter. „Und um die Sache greifbarer zu machen, gaben sie eine gedankliche Tour durch Europa vor, die an unseren Niederlassungen vorbeiführte: Von Rom ging es über Madrid, Paris, Luxemburg, Brüssel und Köln nach Kopenhagen – eine Strecke von über 4000 Kilometern.“ Weitere Etappen wären Warschau, Wien und München gewesen. Für jedes Etappenziel war eine bestimmte Spendensumme ausgelobt worden; Kopenhagen stand sinnbildlich für die nun gesammelten 3500 Euro.

Kassenwartin Sabine Krieger nimmt von Angela Daloiso den Scheck über 3500 Euro entgegen. Die Summe kam bei einem Spendenlauf in Köln und Ismaning zusammen.
Sabine Krieger, Kassenwartin des Kölner Kreidekreises (rechts), nimmt von Angela Daloiso den Scheck über 3500 Euro entgegen. Die Summe kam bei einem Spendenlauf in Köln und Ismaning zusammen. (Foto: Kölner Kreidekreis e. V.)

Wie geht man mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen um?

Niederkassel, den 12.02.2020. 80 Prozent der Kinder, die nicht bei ihrer Herkunftsfamilie aufwachsen können, haben traumatische Erfahrungen wie Vernachlässigung, Misshandlung oder Missbrauch erlebt. Das Verhalten dieser Kinder wirkt oft unberechenbar und unangemessen. Wie also damit umgehen, wie die Kinder heilen und stärken? Der Kölner Kreidekreis e.V. lud am 6.2. Psychologin und Buchautorin Irmela Wiemann ein, die in einem aufschlussreichen Vortrag knapp 70 Wegbegleiter-Paten für Kinder und Jugendliche in der stationären Jugendhilfe und Mitarbeiter der der kooperierenden Einrichtungen aufklärte.

Paula mal wieder! Sie tritt die Katze, schlägt Ronnie aus ihrer Wohngruppe, schreit herum. Im nächsten Moment hat man den Eindruck, es sei nie etwas passiert. Viele Erzieher kennen das – und stellen sich täglich neu viele Fragen und einer großen Herausforderung. Aber ist Paulas Verhalten wirklich unangemessen? Keineswegs, wenn man es aus traumapädagogischer Perspektive beleuchtet – und das tat Irmela Wiemann, Expertin für fremdplatzierte Kinder, in einem kostenlosen Vortrag für Wegbegleiter-Paten von Kindern in der stationären Jugendhilfe sowie für Fachpersonal aus den entsprechenden Einrichtungen. 70 Teilnehmer waren im Eltzhof in Porz-Wahn erschienen, die Veranstaltung war komplett ausgebucht

Bildunterschrift: Psychologin und Traumaexpertin Irmela Wiemann

METALLICA gives back

Legendäre Metal-Band unterstützt den Kölner Kreidekreis e.V.

Juni 2019. Am 13. Juni spielte Metallica, eine der erfolgreichsten Metal-Bands der Welt, im Rahmen ihrer WorldWired-Tour im Rheinenergie-Stadion in Köln vor knapp 45000 Zuschauern. Im Vorfeld überreichten die vier legendären Musiker den Mitarbeiterinnen des Kölner Kreidekreises einen Scheck über 20.000 Euro.

BILDUNTERSCHRIFT: Giving back: Die Jungs von Metallica überreichen dem überglücklichen Team des Kölner Kreidekreises einen Scheck. Im Bild von links: Kirk Hammett und Robert Trujillo (Metallica), Sabine Krieger, Edeltraud Preuß und Antje Lehbrink vom Kreidekreis, rechts Lars Ulrich und James Hetfield von Metallica. (Foto: © Brett Murray).

Das Team des Kölner Kreidekreises, der Wegbegleiter-Paten für Heimkinder in Nordrhein-Westfalen sucht, hielt es erst für einen sonderbaren Scherz – und brach kurz darauf in Euphorie aus. Mitte Mai trudelte eine E-Mail mit dem folgenden Beginn ein: „Sehr geehrte Damen und Herren, wir vertreten einen großen internationalen Künstler, der im Rahmen seiner Tour unter anderem in Ihrer Stadt für ein Konzert Halt macht. Der Künstler hat es sich zum Ziel gesetzt, in jeder Stadt eine Organisation finanziell zu unterstützen, in Köln wurde Ihr Verein ausgewählt.“

Der Betreff dieser Mail verriet bereits, dass sich hinter diesen Künstlern niemand Geringeres als Metallica verbargen. Die anschließende Kontaktaufnahme bewies, dass es sich weder um einen Scherz noch einen Traum handelte. Im Rahmen ihrer Bemühungen „to give back and share some of our good fortune“, wie es auf der Website der Stiftung heißt, gründete die Band die „All Within My Hands Foundation“. Und nun erhält der Kölner Kreidekreis deren Unterstützung.

„Wir sind noch immer ein bisschen sprachlos“

„Wir sind noch immer ein bisschen sprachlos“, sagt Vereinsgründerin Edeltraud Preuß, „aber auch unendlich froh, dass wir nun dieses viele Geld für die Kinder, in die Professionalisierung unserer Wegbegleiter und in die enge Begleitung der Patenschaften investieren können.“ Projektleiterin Antje Lehbrink ergänzt: „Wer Parallelen zwischen dem Verein und der Band sucht, muss gar nicht so lange suchen! Denn wer sich bei uns als Wegbegleiter bewirbt, formuliert seine Motivation häufig genauso: etwas zurückgeben zu wollen von dem Guten, das ihm widerfahren ist.“ Auch einzelne Zeilen aus dem Welthit „Nothing else matters“ scheinen wie auf die Wegbegleiter-Patenschaften zugeschnitten, allen voran: „Trust I seek and I find in you“ oder „Open mind for a different view“.

Kein Kind allein – getreu seinem Motto kann sich der Verein angesichts der Spende noch intensiver dafür einsetzen, dass Kinder und Jugendliche aus den Einrichtungen der stationären Jugendhilfe von einer konstanten Bezugsperson außerhalb dieser Strukturen bis weit in die Volljährigkeit begleitet werden. Zuverlässig und professionell. “ And nothing else matters.“

Vorbild für Marvin dringend gesucht (KSTA)

Bergisch Gladbach, Mai 2019. Marvin, 10, mag Fußball, Fahrradfahren und Trampolinspringen. In seinem Kinderzimmer hängen Fotos, die ihn im Kreis seiner Freunde und Erzieher zeigen. Marvin lebt im Bethanien Kinderdorf bei Bergisch Gladbach. Der Junge fühlt sich dort wohl, nur eine Sache beschäftigt ihn: „Ich habe keinen Erwachsenen, mit dem ich am Wochenende ins Stadion gehen könnte. Es wäre so cool, jemanden zu haben, der wie ich auch FC-Fan ist.“ Dieser „Jemand“ fehlt in Marvins Leben. Ein Wegbegleiter-Pate könnte die Antwort sein.

Vergessener Zahn

Marvin lebt seit vier Jahren in Bethanien. Er ist ein aufgeweckter Junge. An der Tür zu seinem Zimmer hängt ein Poster von Harry Potter, auf dem Fußboden neben dem Bett hat er eine Legostadt aufgebaut. Als die Reporter ihn besuchen, kommt er gerade vom Zahnarzt zurück. Dass ihm ein Zahn gezogen wurde, hat er schon fast wieder vergessen. „Wo ist meine Sporthose hin?“, fragt er seine Betreuerin. Wo wohl? „Im Schrank natürlich“, sagt Annika S. und schmunzelt.
Typisch Marvin. Nach dem Mittagessen will er so schnell wie möglich an die frische Luft. Links neben dem Eingang des Kinderdorfes liegt der große Fußballplatz. Markus Herrmanns vom Pädagogischen Fachdienst trainiert an diesem Nachmittag mit den Jungs für den „Kido-Cup“, ein Turnier der Kinderdörfer, das im Sommer ausgetragen wird.

Männliches Vorbild vonnöten

Marvin hat mit seiner Mutter meist nur telefonisch Kontakt. Den Vater kennt er nicht. Ihm fehlt eine männliche Bezugsperson. Genau wie in anderen pädagogischen Einrichtungen überwiegt auch im Bethanien Kinderdorf der Anteil der weiblichen Betreuer. „Es wäre wichtig, dass Marvin einen Mann als Vorbild hätte“, sagt Herrmanns. „Der zeigt, dass es für Männer normal ist, zu Hause mit anzupacken. Männer können genauso gut aufräumen, putzen und einkaufen“, erklärt der Betreuer. „Und kochen?“, fragt Marvin. Das gilt es herauszufinden.

Marvin gehört zu den Kindern, die vom „Kölner Kreidekreis“ betreut werden. Derzeit suchen einige Jungs wie er nach einem Wegbegleiter-Paten. Der Verein vermittelt seit 13 Jahren Patenschaften zwischen Heimkindern ohne Elternkontakt und erwachsenen Wegbegleitern.

1700 Heimkinder in der Region

Im Großraum Köln/Bonn leben etwa 1700 Kinder in Heimen. Ein Teil von ihnen hat keinen oder nur sporadisch Kontakt zur Herkunftsfamilie. Wenn andere am Wochenende abgeholt werden, bleiben sie allein zurück. „Manche haben nie erfahren, was verlässliche Zuwendung bedeutet“, sagt die Erste Vorsitzende des Vereins, Edeltraud Preuß.

Wie funktioniert eine Patenschaft? „Die Erwachsenen besuchen die Mädchen und Jungen in der Einrichtung, holen sie für Aktivitäten ab und nehmen sie mit zu sich nach Hause, um mit ihnen Alltag außerhalb der Jugendhilfe zu leben“, sagt Preuß. Auf diese Aufgabe bereitet der Verein sie umfangreich vor und begleitet sie währenddessen. Die Paten arbeiten ehrenamtlich, müssen den Kindern Respekt, Vertrauen und Wertschätzung entgegenbringen.

Bruchrechnung und FC

Marvin wechselt in diesem Sommer von der Grundschule auf die Nelson-Mandela-Gesamtschule. Ein großer Schritt in seinem Leben, der neue Herausforderungen mit sich bringt. Zum Beispiel, dass er in Mathe gut mitkommt. Ideal wäre vielleicht, wenn sein Pate sich nicht nur für den FC, sondern auch für Bruchrechnung und Geometrie interessieren würde.

(Autor: Gerhard Voogt. Foto: Michael Bause)

Die Toyota Kreditbank macht den Kölner Kreidekreis mobil

Niederkassel/Köln, Dezember 2018. Die Toyota Kreditbank GmbH spendiert dem Kölner Kreidekreis e. V., dessen Sitz in Niederkassel ist, die Leasingraten für ein Vereinsfahrzeug. Der Kreidekreis schmiedet Patenschaften zwischen Heimkindern, die keinen Kontakt zu ihren Eltern haben, und ehrenamtlichen erwachsenen Wegbegleiter-Paten. Der Verein ist in Nordrhein-Westfalen tätig, mit Schwerpunkt im Großraum Köln-Bonn.

Stephanie Knopf-Asselborn und Edeltraud Preuß nahmen für den Kölner Kreidekreis den Toyota Aygo von Sabine Maier und Axel Nordieker entgegen (
Stephanie Knopf-Asselborn und Edeltraud Preuß nahmen für den Kölner Kreidekreis den Toyota Aygo von Sabine Maier und Axel Nordieker entgegen (von links). (Bild: Kölner Kreidekreis)

Axel Nordieker, Geschäftsführer der Toyota Kreditbank, übergab in Köln einen weiß-roten Aygo an Edeltraud Preuß, die Vorsitzende des Kölner Kreidekreises. „Es ist mir eine Freude und Ehre, den Verein mit einem unserer Fahrzeuge zu unterstützen“, sagte Nordieker bei der feierlichen Schlüsselübergabe. Die Bank habe in diesem Jahr mit umfangreichen Aktivitäten rund um das Thema Mobilität begonnen. So wurde etwa einer Schule nach einem Unwetter mit einem Kleintransporter ausgeholfen; in einem weiteren Fall übergab die Kreditbank einer Grundschule Lauf? und Fahrräder zur Verkehrserziehung. „Mobilität fängt für uns schon früh an“, meinte Nordieker mit Blick auf das Zweirad-Projekt. „Wenn wir Gutes tun können, muss es ja nicht zwingend um motorisierte Mobilität gehen.“

 Axel Nordieker, Geschäftsführer der Toyota Kreditbank, übergibt den Fahrzeugschlüssel an Stephanie Knopf-Asselborn, Mitarbeiterin des Kölner Kreidekreises.
Axel Nordieker, Geschäftsführer der Toyota Kreditbank, übergibt den Fahrzeugschlüssel an Stephanie Knopf-Asselborn, Mitarbeiterin des Kölner Kreidekreises. (Bild: Kölner Kreidekreis)

Der Geschäftsführer der Toyota Kreditbank will mit derartigen Aktionen das gesellschaftliche Engagement des Unternehmens stärken und dabei auch die eigene Belegschaft mitnehmen. Daher durften die Mitarbeiter seit dem Frühjahr Vorschläge für wohltätige Aktionen unterbreiten. Gefragt waren Vereine oder Initiativen, die im Bereich Mobilität unterstützt werden könnten. Unter anderem entschied sich die Bank für das Projekt „Mobilität für den Kölner Kreidekreis e.V.“. Schirmpatin ist Sabine Maier, die das Projekt während der gesamten Planungs- und Ausführungsphase unterstützte. „So umfangreich wie in diesem Fall haben wir das noch nie gemacht“, betonte Maier, „denn wir verschenken ja nicht einfach ein Auto, sondern sichern Mobilität mit allen Bausteinen über eine lange Zeit.“

„Mit dem eigenen Auto geht für unseren Verein ein großer Traum in Erfüllung“, sagte Edeltraud Preuß nach der ersten Probefahrt mit dem auffälligen Aygo auf der Toyota-Allee. „Denn seit September haben wir endlich zwei angestellte Mitarbeiterinnen, und wir möchten natürlich nicht, dass sie immer mit ihren privaten Fahrzeugen zu den Terminen fahren müssen.“ Schon in den letzten Wochen habe die Anzahl der Außentermine deutlich zugenommen: Die Aktion Mensch fördert für drei Jahre ein Projekt, in dem die Zahl der Kreidekreis-Patenschaften bis 2021 mehr als verdoppelt werden soll. „Da werden die Damen viel mehr unterwegs sein, als es den bislang rein ehrenamtlich Tätigen in unserem Verein möglich war: Sie müssen zu den Wegbegleiter-Paten fahren, zu den Kindern und Jugendlichen in den Heimen, zu unseren Veranstaltungen“, meinte Preuß. Und spätestens, wenn in den nächsten Tagen noch das „offizielle“ Vereins-Logo aufgeklebt wird, kann man die Kreidekreis-Mitarbeiter dann jedenfalls schon am Auto erkennen. „Wir danken der Toyota Kreditbank, insbesondere Axel Nordieker und Sabine Maier, die das Projekt vorangetrieben hat, von Herzen“, schloss Edeltraud Preuß, die seit Ende November auch Ehrenmitglied des Kölner Kreidekreises ist.

Hier gibt es die Pressemitteilung als PDF

Kölner Kreidekreis e.V. ernennt Edeltraud Preuß zum Ehrenmitglied

Höchste Ehrung für die 1. Vorsitzende und Gründerin des Vereins

Niederkassel, den 30.11.2018. Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung des Kölner Kreidekreises am 23.11.2018 im Eltzhof, Porz-Wahn, wählten die Anwesenden einstimmig die 1. Vorsitzende und Gründerin Edeltraud Preuß zum Ehrenmitglied. Das Motto des Trägers der freien Jugendhilfe, „Kein Kind allein“, hat Preuß zu ihrem Lebensmotto gemacht. Unermüdlich setzt sie sich für das Wohl von Heimkindern ohne Elternkontakt ein, indem sie erwachsene Wegbegleiter-Paten für sie findet. Dabei unterstützen Preuß längst zahlreiche Engagierte. Wieder einmal wurde das Bestreben der Vorsitzenden im Jahr 2018 von Erfolg gekrönt, dieses Mal in besonderer Größenordnung: Durch eine Förderung der Aktion Mensch stehen dem Kölner Kreidekreis nun zwei hauptamtliche Arbeitskräfte zur Verfügung. Diese werden in den nächsten drei Jahren die amtierenden sowie möglichst viele neue Wegbegleiter-Paten intensiv professionalisieren und betreuen. Höchste Zeit, Preuß‘ Engagement durch eine Ehrenmitgliedschaft auszuzeichnen!

Edeltraud Preuß, Gründerin und jetzt Ehrenmitglied des Kölner Kreidekreis e.V.

Vorstandsmitglied brachte Antrag ein

Das fand auch Vorstandsmitglied Jens Hämmerling, der den Antrag einbrachte. Aus der Begründung: „Aus meiner Beobachtung hat sie einen Zeiteinsatz geleistet, der weit über ein durchschnittliches ehrenamtliches Engagement hinausgeht. Auch materiell hat sie den Kreidekreis großzügig unterstützt.“ Dieser Einsatz wurde unter anderem mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen (2015) und dem WDR-Preis für Kinderrechte (2014) gewürdigt.

Menschen, die etwas bewegen in der Region: Edeltraud Preuß gehört definitiv dazu. Vor 12 Jahren gründete sie den Kölner Kreidekreis e.V. Dazu animierten sie ihre beruflichen Erfahrungen in der Jugendhilfe und im Bereich der Vormundschaft: Immer wieder lernte sie in NRWs Heimen Kinder kennen, die keinerlei Kontakt zu ihren Eltern haben. Das bedeutet im Großen Beziehungsabbrüche, traumatische Erfahrungen, massiven Einfluss auf die Persönlichkeit des Kindes. Im Alltag bedeutet es Frust und Einsamkeit: Wenn am Wochenende die anderen Kinder der Einrichtung von Verwandten abgeholt werden und dann aufgekratzt und redselig zurückkehren, bleiben diese Kinder und Jugendlichen allein zurück.

Konzept gegen Frust und Einsamkeit

Preuß hat als Antwort darauf ein erfolgreiches Konzept entwickelt: Erwachsene Ehrenamtliche bieten jeweils einem Kind/Jugendlichen eine Anlaufstelle außerhalb des Heims. Sie holen ihr Patenkind zu regelmäßigen Unternehmungen ab, leben Alltag außerhalb des Heims mit ihm, hören ihm zu, unterstützen es, machen es fit für die Zukunft außerhalb der Jugendhilfe. Wie sehr dies die Resilienz, die psychische Widerstandsfähigkeit, stärken und Biografien zum Guten wenden kann, ist längst bekannt. So schreibt der Deutsche Kinderschutzbund: „Ein Kind mit ungünstigen Entwicklungsbedingungen sowie in widrigen Lebensumständen kann sich gut entwickeln, wenn es (…) mindestens eine kontinuierlich präsente Bezugsperson hat, die“ – und genau das ist die Aufgabe der Wegbegleiter-Paten – „es als Persönlichkeit annimmt, wertschätzt und die sich dem Kind als Vorbild für die Entwicklung eigener Lebensperspektiven anbietet.“

12 Jahre zum Wohle des Kindes – etliche Kinder, Jugendliche, Erwachsene sind um zahlreiche wertvolle Erfahrungen reicher und gratulieren mit dem Verein zur Ernennung zum Ehrenmitglied!

((Anm. der Red.: Zitat Deutscher Kinderschutzbund: Deutscher Kinderschutzbund Bundesverband e.V. (Hrsg.): Stärkung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Rahmen des Elternbildungsprogramms Starke Eltern – Starke Kinder®, Berlin 2011))

„Kölner Kreidekreis“ richtet Konto für die Unterstützung seiner Patenkinder ein

Niederkassel, den 10.10.2018. Ein Bewerbungstraining, das Erlernen eines Instruments oder die Mitgliedschaft im Fußballverein: Solche wesentlichen Beiträge zur Entwicklung von Kindern und Jugendlichen kosten Geld. Doch die finanziellen Mittel der Jugendhilfe sind begrenzt. Was also tun, wenn Heimkinder einen entsprechenden Wunsch oder Bedarf haben, der über diese Mittel nicht abzudecken ist?

Der „Kölner Kreidekreis e.V.“ stellt Kindern, die keinen Kontakt mehr in ihre Herkunftsfamilien haben, ehrenamtliche Wegbegleiter an die Seite. Für Fälle wie die eingangs geschilderten hat der Verein nun ein Konto eingerichtet, das sich über Spenden finanziert. Die Wegbegleiter-Paten und ihre Schützlinge können Anträge bis zu 300 € pro Jahr stellen. Der Vorstand entscheidet dann darüber, ob und welches Budget gewährt werden kann.

Für eine große Starthilfe hat das Clara-Schumann-Gymnasium in Bonn gesorgt, das bei einem Sponsorenlauf ganze 6146,25 € für das Konto errannte. Nun folgte eine Spende der Sparda-Bank Siegburg über 1000 €, die weitere Wünsche wahr werden lässt.

Wer das Vorhaben unterstützen möchte, kann unter dem Betreff „Kinderkonto“ an das folgende Konto spenden:

Kölner Kreidekreis e.V.
DE49 4306 0967 4017 8866 00 (IBAN)
GENODEM1GLS (BIC)
GLS Gemeinschaftsbank eG

Der Filialleiter der Sparda-Bank Siegburg überreicht dem Team vom Kölner Kreidekreis e.V. einen Scheck über 1000 € für das Kinderkonto. Von links nach rechts: Sabine Krieger (Kassenwärtin), Lutz-Peter Reinhardt (Filialleiter der Sparda-Bank Siegburg), Edeltraud Preuß (1. Vorsitzende), Antje Lehbrink (Projektleiterin)